08. Mai 2024

SDG 14: Leben unter Wasser

SDG 14: Leben unter Wasser: Die Ozeane umfassen mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche und bilden das größte Ökosystem, das die Natur je geschaffen hat. Es ist kein Zufall, dass unsere Erde oft als der „blaue Planet“ bezeichnet wird, denn das Wasser dominiert unsere Welt in vielfältiger Weise.

Die Ozeane sind eine lebenswichtige Quelle für uns Menschen. Sie liefern Nahrung, produzieren Sauerstoff und spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation unseres Klimas. Ein Viertel der von uns verursachten CO₂-Emissionen nehmen die Ozeane auf, doch die Folgen jahrzehntelanger Verschmutzung und Ausbeutung sind verheerend.

Der Klimawandel und die Versauerung der Ozeane bedrohen das empfindliche Gleichgewicht dieses lebensspendenden Ökosystems. Das Leben der Meeresbewohner ist gefährdet, während Überfischung und Verschmutzung die Artenvielfalt bedrohen und den Lebensraum zerstören.

Es ist an der Zeit, dass wir unsere Beziehung zu den Ozeanen überdenken und Verantwortung übernehmen für den Schutz dieses einzigartigen Lebensraums. Denn ohne gesunde und intakte Meere ist auch das Leben an Land in Gefahr. Die Zukunft unseres Planeten hängt von der nachhaltigen Bewahrung und Pflege der Ozeane ab – einer Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen, um das Erbe unseres blauen Planeten zu bewahren.

Was soll erreicht werden?

Die Meeresverschmutzung, insbesondere durch Plastik, bedroht die Gesundheit unserer Ozeane und ihrer Bewohner. Um diese Bedrohung zu bekämpfen, müssen wir entschlossen handeln und die Verschmutzung deutlich reduzieren.

Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig managen, schützen und wiederherstellen. Gesunde und biodiversitätsreiche Meeresgebiete sind nicht nur von ökologischer Bedeutung, sondern auch für unser eigenes Wohlergehen unerlässlich.

Die Versauerung der Ozeane ist ein weiteres drängendes Problem, das angegangen werden muss. Durch den Klimawandel und die erhöhte Aufnahme von CO2 wird das Meerwasser saurer, was ernsthafte Auswirkungen auf die marinen Lebensformen hat. Es ist daher unser Ziel, die Versauerung so weit wie möglich zu reduzieren, um die Gesundheit unserer Ozeane zu erhalten.

Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände ist unerlässlich, um Überfischung und die Ausrottung von Arten zu verhindern. Wir müssen illegale, unregulierte und ungemeldete Fischereipraktiken beenden und sicherstellen, dass Fischbestände auf nachhaltige Weise genutzt werden.

Um die Vielfalt unserer Ozeane zu schützen, sollten mindestens 10 Prozent der Meere als Meeresschutzgebiete ausgewiesen und besser verwaltet werden. Diese geschützten Gebiete dienen nicht nur als Rückzugsort für bedrohte Arten, sondern auch als wichtige Forschungslabore für die Erkundung und Erhaltung unserer Ozeane.

Darüber hinaus ist es wichtig, Subventionen abzuschaffen, die zur Überfischung und illegalen Fischerei beitragen. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, kleinen Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Ländern wirtschaftliche Vorteile aus der nachhaltigen Nutzung ihrer Meere und Küsten zu ermöglichen.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir unsere wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen, Forschungskapazitäten ausbauen und den Technologietransfer sicherstellen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und internationale Zusammenarbeit können wir die Zukunft unserer Ozeane sichern.

Wie schützen wir marine Lebensräume?

In unserer Verantwortung als Bewahrer/innen der Natur liegt es, die marinen Lebensräume zu schützen und zu erhalten. Dies erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf nachhaltigen Praktiken und dem Respekt vor der Vielfalt des Meereslebens beruht.

Wir setzen uns für die Schaffung von Meeresschutzgebieten ein, in denen sensible Ökosysteme wie Korallenriffe und Seegraswiesen vor schädlichen menschlichen Einflüssen geschützt werden. Diese Gebiete dienen als Zufluchtsorte für bedrohte Arten und ermöglichen es den Meeresökosystemen, sich zu erholen und zu regenerieren.

Durch die Förderung nachhaltiger Fischereipraktiken tragen wir dazu bei, Überfischung zu verhindern und die Zerstörung von Lebensräumen durch rücksichtslose Fangmethoden zu reduzieren. Wir setzen uns für die Festlegung von Fangquoten ein, die Begrenzung von Fangmethoden und den Schutz bedrohter Arten.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der Reduzierung von Verschmutzung, sei es durch Plastikmüll, Chemikalien oder Abwässer. Durch Aufklärungskampagnen und Bildungsprogramme sensibilisieren wir die Öffentlichkeit für die Bedeutung sauberer Meere und mobilisieren sie zum Handeln.

Wir glauben an die Kraft der internationalen Zusammenarbeit und arbeiten daher eng mit anderen Ländern und Organisationen zusammen, um grenzüberschreitende Lösungen für den Schutz mariner Lebensräume zu finden. Durch den Austausch von Informationen und die Entwicklung gemeinsamer Schutzmaßnahmen können wir effektiv zum Erhalt der Meere beitragen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen sichern.

Nachhaltige Fischerei

In der Welt der Meere und Ozeane ist die Fischerei eine lebenswichtige Quelle für Nahrung und wirtschaftliche Entwicklung. Doch um sicherzustellen, dass diese Ressource auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt, ist eine nachhaltige Fischerei von entscheidender Bedeutung.

Nachhaltige Fischerei bedeutet, die Meeresressourcen so zu nutzen, dass sie nicht überbeansprucht oder ausgebeutet werden. Dies erfordert eine umsichtige Bewirtschaftung der Fischbestände, um ihre langfristige Gesundheit und Produktivität sicherzustellen. Dazu gehören die Festlegung von Fangquoten, die Kontrolle von Fangmethoden und -Zeiten sowie die Einhaltung von Schonzeiten, um die Reproduktion der Fische zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der nachhaltigen Fischerei ist der Schutz sensibler Lebensräume wie Korallenriffe, Seegraswiesen und Mangrovenwälder. Diese Ökosysteme dienen als Kinderstuben und Lebensraum für viele Fischarten und tragen wesentlich zur Gesundheit der Meeresumwelt bei. Durch die Einrichtung von Meeresschutzgebieten können wir sicherstellen, dass diese wertvollen Lebensräume geschützt und erhalten bleiben.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Auswirkungen der Fischerei auf andere Meereslebewesen zu minimieren, einschließlich nicht-zielgerichteter Beifänge und der Schädigung von Meeresböden durch rücksichtslose Fangmethoden. Durch die Förderung von umweltverträglichen Fangtechniken und die Entwicklung innovativer Lösungen können wir die negativen Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresumwelt reduzieren.

Letztendlich ist nachhaltige Fischerei nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine Chance. Indem wir die Meeresressourcen verantwortungsbewusst nutzen, können wir sicherstellen, dass sie auch in Zukunft für uns alle zur Verfügung stehen.

Verringerung von Meeresverschmutzung

Plastikmüll ist eine der Hauptquellen der Meeresverschmutzung. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastikabfälle in die Ozeane, wo sie die Meereslebewesen bedrohen und die Ökosysteme schädigen. Als Verbraucher/innen und Gesellschaft müssen wir unser Konsumverhalten überdenken und aktiv Maßnahmen ergreifen, um den Eintrag von Plastikmüll ins Meer zu reduzieren. Dies kann durch die Vermeidung von Einwegplastik, das Recycling von Kunststoffen und die Unterstützung von Initiativen zur Reinigung der Meere erreicht werden.

Aber nicht nur Plastik ist ein Problem. Auch Chemikalien, Ölverschmutzungen, Abwässer und Müll aus Landwirtschaft und Industrie tragen zur Verschmutzung der Meere bei. Um diese Quellen der Verschmutzung zu bekämpfen, sind strengere Umweltauflagen und eine verbesserte Abwasserreinigung erforderlich. Unternehmen müssen verantwortungsvoller mit ihren Abfallprodukten umgehen und alternative, umweltfreundlichere Produktionsmethoden einführen.

Darüber hinaus ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung. Durch Aufklärungskampagnen und Umweltbildung können wir das Bewusstsein für die Auswirkungen der Meeresverschmutzung schärfen und Menschen dazu motivieren, sich für saubere Meere einzusetzen.

Die Reduzierung der Meeresverschmutzung erfordert eine gemeinsame Anstrengung auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Nur wenn wir zusammenarbeiten und entschlossen handeln, können wir die Gesundheit unserer Ozeane schützen und die Vielfalt ihres Lebens bewahren.

Die Situation in Deutschland

Der Eintrag von Stickstoff in die Meere ist ein ernstes Problem, das zu Eutrophierungseffekten führt und die Biodiversität gefährdet. Die festgelegten Zielwerte für Stickstoffkonzentrationen in den Zuflüssen zur Nord- und Ostsee sind wichtige Schritte, um dieses Problem anzugehen. Es ist ermutigend zu sehen, dass es einen positiven Trend gibt, insbesondere mit einem Rückgang der Stickstoffkonzentrationen in der Nordsee. Dies zeigt, dass unsere Bemühungen Früchte tragen und wir auf dem richtigen Weg sind, die Gesundheit unserer Meere zu verbessern.

Ein weiteres drängendes Anliegen ist die nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände. Überfischung bedroht nicht nur die Fischpopulationen, sondern auch das gesamte Ökosystem des Meeres. Obwohl wir Fortschritte gemacht haben und der Anteil der nachhaltig genutzten Fischbestände gestiegen ist, haben wir das Ziel, alle wirtschaftlich genutzten Bestände bis 2020 nachhaltig zu bewirtschaften, leider verfehlt. Es ist daher unerlässlich, unsere Bemühungen zu verstärken und innovative Lösungen zu finden, um die Überfischung einzudämmen und die langfristige Gesundheit der Meeresökosysteme zu gewährleisten.

Es liegt in unserer Verantwortung, die Meere zu schützen und zu erhalten, nicht nur für die kommenden Generationen, sondern auch für die Vielfalt des Lebens, das sie beherbergen. Durch gemeinsame Anstrengungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene können wir dazu beitragen, eine nachhaltige Zukunft für unsere Ozeane zu schaffen.

Und international?

Die Zunahme der sogenannten toten Zonen in den Küstengewässern ist alarmierend: Weltweit gibt es inzwischen mehr als 500 solcher Zonen mit einer Gesamtfläche von etwa 250.000 km². Diese Zahl hat sich seit den 1960er Jahren alle zehn Jahre verdoppelt.

Die Meeresverschmutzung durch Plastik ist ebenfalls besorgniserregend. Jedes Jahr gelangen rund 10 Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Diese Plastikabfälle zerfallen nicht biologisch, sondern zerbrechen in immer kleinere Teilchen. Ohne dringende Maßnahmen wird erwartet, dass sich die jährliche Menge an Plastikabfällen, die ins Meer gelangen, in den nächsten zwanzig Jahren verdreifachen wird. Es liegt in unserer Verantwortung, diesen bedrohlichen Trends entgegenzuwirken. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Meeresverschmutzung zu reduzieren, sei es durch die Vermeidung von Einwegplastikprodukten oder die aktive Beteiligung an Strandreinigungsaktionen. Darüber hinaus sind politische Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit erforderlich, um den Eintrag von Nährstoffen und Müll in die Ozeane wirksam zu bekämpfen und die Gesundheit unserer Meere zu erhalten.

Fazit

Trotz einiger Fortschritte bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von Fischbeständen und der Reduzierung der Meeresverschmutzung bleiben viele Herausforderungen bestehen. Die steigende Anzahl von toten Zonen und die anhaltende Verschmutzung durch Plastikabfälle sind alarmierende Entwicklungen, die dringend angegangen werden müssen.

Um die Ziele von SDG 14 zu erreichen, ist eine verstärkte Zusammenarbeit auf internationaler Ebene erforderlich. Die Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen erfordert eine enge Koordination zwischen Regierungen, der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Zukunft unserer Ozeane sichern und die Lebensgrundlagen für kommende Generationen erhalten.

Die Übersicht der 17 Ziele ist hier zu lesen

Übersicht der 17 Ziele

Links

Die Informationen der Vereinten Nationen zum Thema Sustainable Development Goals, SDGs findest Du hier:

https://sdgs.un.org/goals

Die Informationen des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung findest Du hier:

https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-1

Weitere Beiträge

GesellschaftKonsum

Die Abfallvermeidung ist eine Strategie zur Reduzierung der Abfälle, die erzeugt werden, indem Abfälle von Anfang an vermieden werden.