Die erfolgreiche Umsetzung des SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele ist essentiell für das Wohlergehen unseres Planeten. Eine umfassende Finanzierungsbasis ist dabei unerlässlich und geht weit über die öffentliche Entwicklungshilfe hinaus. Neben öffentlichen und privaten Mitteln spielt auch die Politik eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung dieser Ziele.
Im Juli 2015 hat die Staatengemeinschaft ein neues Rahmenwerk zur Finanzierung und Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung vereinbart – die Addis Abeba Aktionsagenda. Diese Agenda betont die Verpflichtung der entwickelten Länder, 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen. Gleichzeitig wird die Mobilisierung einheimischer Ressourcen verstärkt, um die Abhängigkeit von ausländischer Unterstützung zu verringern.
Des Weiteren wird die internationale Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft, Technologie und Innovation gestärkt, um die Entwicklung nachhaltiger Lösungen zu fördern. Ein gerechtes multilaterales Handelssystem wird unterstützt, um faire Bedingungen für alle Länder zu schaffen. Zudem ist die Förderung der makroökonomischen Stabilität und die Politikkohärenz zugunsten nachhaltiger Entwicklung von entscheidender Bedeutung.
Was erreicht werden soll
Die globalen Herausforderungen sind dringende Anliegen, die nur durch gemeinsame Anstrengungen aller Nationen bewältigt werden können. Die Struktur des internationalen Systems, einschließlich des Finanzsystems, des Weltmarkts und des Wissens- und Technologietransfers, muss darauf ausgerichtet sein, dass alle Menschen in allen Ländern gleichermaßen davon profitieren und gleichberechtigt Zugang erhalten.
Um dies zu erreichen, ist es entscheidend, Entwicklungsländer zu befähigen, ihre Entwicklungsziele durch eigene Finanzmittel zu erreichen und Fortschritte eigenständig zu verfolgen. Öffentliche Ausgaben in diesen Ländern sollten nachhaltig ausgerichtet sein, um langfristige positive Wirkungen zu erzielen.
Alle Geberländer sollten sich verpflichten, 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für ärmere Länder bereitzustellen, um eine gerechtere globale Verteilung von Ressourcen zu gewährleisten. Darüber hinaus sollten alle gesellschaftlichen Akteure, einschließlich Wirtschaft, Wissenschaft, organisierte Zivilgesellschaft und Kommunen, ihren Beitrag leisten, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Migrantinnen und Migranten spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft und sollten nicht durch hohe Gebühren belastet werden, wenn sie Überweisungen an ihre Familien in den Herkunftsländern tätigen. Es ist auch entscheidend, Entwicklungspartnerschaften mit privaten Unternehmen zu fördern, um deren Ressourcen und Fachkenntnisse zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklungsprojekte zu nutzen.
Schließlich sollten Länder und Kommunen ihren nationalen Beitrag zur Erreichung der SDGs leisten und ihrer internationalen Verantwortung durch Fachaustausch, Partnerschaftsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit gerecht werden. Nur durch gemeinsame Anstrengungen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene können wir eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle erreichen.
Globale Partnerschaften stärken
Die Stärkung globaler Partnerschaften ist entscheidend für die Bewältigung der komplexen Herausforderungen, denen wir weltweit gegenüberstehen. Es ist unerlässlich, Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft zu fördern, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft spielen jeweils eine einzigartige Rolle bei der Förderung des Wandels hin zu einer nachhaltigen Zukunft. Regierungen können politische Rahmenbedingungen schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung unterstützen, während Unternehmen Innovationen vorantreiben und Ressourcen mobilisieren können. Die Zivilgesellschaft bringt wiederum wichtige Perspektiven ein und trägt dazu bei, dass die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt werden.
Durch effektive Partnerschaften können wir gemeinsam die Herausforderungen angehen, die von Armut und Ungleichheit bis hin zu Umweltzerstörung und Klimawandel reichen. Indem wir Ressourcen bündeln, Fachkenntnisse teilen und gemeinsame Ziele verfolgen, können wir wirkungsvolle Lösungen entwickeln, die langfristige positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt haben.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Zusammenarbeit und Partnerschaften zwischen Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft weiter zu stärken und zu fördern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle erreichen.
Finanzierung nachhaltiger Entwicklung
Die Finanzierung nachhaltiger Entwicklung ist zentrale Komponente für die erfolgreiche Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs). Um die SDGs zu erreichen, ist es entscheidend, Investitionen und Ressourcen zu erhöhen, die zur Verwirklichung dieser Ziele benötigt werden.
Eine nachhaltige Entwicklung erfordert beträchtliche Investitionen in Bereiche wie saubere Energie, Bildung, Gesundheitsversorgung, Infrastruktur und Armutsbekämpfung. Diese Investitionen tragen nicht nur dazu bei, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, sondern auch zur Erhaltung der Umwelt und zur Förderung sozialer Gerechtigkeit.
Es ist wichtig, dass Regierungen, Unternehmen und andere Akteure ihre finanziellen Mittel und Ressourcen gezielt einsetzen, um die SDGs zu unterstützen. Dies kann durch die Schaffung von Anreizen für nachhaltige Investitionen, die Entwicklung innovativer Finanzierungsinstrumente und die Förderung von Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren erreicht werden.
Durch die Steigerung der Investitionen und Ressourcen für die Umsetzung der SDGs können wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft aufbauen, die den Bedürfnissen der heutigen Generation gerecht wird, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden.
Technologietransfer und Wissensaustausch
Der Wissensaustausch und Technologietransfer sind wesentliche Bestandteile für die Förderung von Entwicklung und Fortschritt, insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs). Das Ziel dieses Ziels liegt im Austausch von Wissen, Technologie und Innovationen zwischen Ländern und Akteuren.
Der Austausch von Wissen ermöglicht es Ländern und Gemeinschaften, von den Erfahrungen und Best Practices anderer zu lernen und innovative Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu entwickeln. Der Transfer von Technologie ist entscheidend, um den Zugang zu modernen und nachhaltigen Technologien zu erleichtern und deren Nutzung zu fördern.
Durch den Wissensaustausch und den Technologietransfer können Länder schneller Fortschritte bei der Erreichung ihrer Entwicklungsziele erzielen und gleichzeitig globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Armut und die Ungleichheit angehen. Es ist daher wichtig, den Austausch von Wissen, Technologie und Innovationen zu fördern und sicherzustellen, dass er allen Ländern und Gemeinschaften zugutekommt, insbesondere denen, die am stärksten gefährdet sind.
Die Situation in Deutschland
Deutschland ist eine der führenden Industrienationen, die sich international für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele engagiert. Fairer Handel, sozialer Zusammenhalt und der Transfer von Wissen und Technologie sind fest in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verankert. Im Jahr 2022 war Deutschland weltweit der zweitgrößte Geber von ODA-Mitteln.
Die ODA-Mittel, die für finanzielle und technische Zusammenarbeit in Entwicklungs- und Schwellenländern, humanitäre Hilfe sowie Beiträge für Entwicklungszusammenarbeit verwendet werden, betrugen über 3,3 Milliarden Euro, was 0,83 % des Bruttonationaleinkommens entsprach. Dies übertrifft die internationale Zielmarke von 0,7 % deutlich.
Entwicklungszusammenarbeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Verringerung weltweiter Armut, der Sicherung des Friedens und der Linderung von Notlagen. Zudem trägt sie dazu bei, die Globalisierung gerechter zu gestalten und die Umwelt zu schützen. Deutschland erkennt die Notwendigkeit einer engen und langfristigen Zusammenarbeit an und arbeitet daher mit verschiedenen Akteuren zusammen, um nachhaltige Projekte und Partnerschaften zu fördern, die gemeinsam die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verfolgen und umsetzen.
Und die internationale Situation?
Die Realisierung der Ziele für nachhaltige Entwicklung weltweit ist ein entscheidenden Schritt für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft. Finanzielle Ressourcen spielen dabei eine zentrale Rolle, insbesondere für Länder mit niedrigem Einkommen, die vor großen Herausforderungen stehen. Viele Entwicklungsländer kämpfen mit Rekordinflation, steigenden Zinssätzen und einer erdrückenden Schuldenlast, was ihren finanziellen Handlungsspielraum stark einschränkt. Schätzungsweise benötigen diese Länder bis 2030 insgesamt 3,9 Billionen Euro, um die SDGs zu erreichen.
Bisher haben neben Deutschland nur Luxemburg, Schweden, Norwegen und Dänemark das Ziel erreicht, 0,7% ihres jährlichen Bruttonationaleinkommens in Entwicklungsfinanzierung zu investieren. Das Erreichen dieses Ziels in allen OECD-Ländern würde eine Verdopplung der Mittel im Vergleich zum aktuellen Niveau bedeuten und jährlich zusätzliche 200 Milliarden US-Dollar zur Finanzierung der SDGs mobilisieren.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Ziels 17 ist der Zugang zum Internet. Dies ist für die Weiterentwicklung eines Landes von entscheidender Bedeutung, da es Dienstleistungen bereitstellt, Bildungs- und Gesundheitsangebote verbessert, Transparenz schafft und sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt. Im Jahr 2022 nutzten schätzungsweise 66% der Weltbevölkerung das Internet, was im Vergleich zu 2015 (40%) einen deutlichen Anstieg darstellt. Allerdings besteht auch hier ein Geschlechterunterschied: Im Jahr 2022 gab es 259 Millionen mehr männliche Internetnutzer als weibliche. Weltweit nutzen 69% der Männer das Internet, verglichen mit 63% der Frauen.
Was wir jetzt tun müssen
Ziel 17 ist entscheidend für den Erfolg aller anderen Ziele für nachhaltige Entwicklung. Ohne ausreichende finanzielle Mittel, Zugang zu Wissen und Technologien ist es nahezu unmöglich, die anderen 16 Ziele zu erreichen.
Leider schneiden Regierungen bei der Umsetzung von SDG 17 oft schlecht ab. Die Herausforderungen, darunter die Auswirkungen von Covid-19, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der Klimawandel, haben viele Länder finanziell stark belastet. Dies verdeutlicht die dringende Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns aller gesellschaftlichen Kräfte.
Die Vereinten Nationen haben Ende 2020 einen Maßnahmenkatalog für Ziel 17 erstellt, um die Umsetzung voranzutreiben:
1. Stärkung öffentlicher Finanzsysteme zur Finanzierung der SDGs.
2. Förderung von Handel und Investitionen, die an den SDGs ausgerichtet sind, für einen nachhaltigen Wiederaufbau.
3. Einhaltung der Entwicklungsmittel-Verpflichtungen (0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens der reichen Länder).
4. Sofortige Senkung der Überweisungskosten für Rücküberweisungen von Migrantinnen und Migranten in ihre Heimatländer.
5. Investitionen in nationale Daten- und Statistiksysteme zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit und -Qualität.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, um sicherzustellen, dass Ziel 17 erreicht wird und somit eine nachhaltige Entwicklung für alle Menschen auf der Welt ermöglicht wird.
Fazit
Insgesamt ist es unerlässlich, dass das Ziel 17 der Agenda für nachhaltige Entwicklung erfolgreich umgesetzt wird, da es die Grundlage für den Erfolg aller anderen Ziele bildet. Ohne ausreichende finanzielle Mittel, Zugang zu Wissen und Technologien sowie eine starke Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte werden wir nicht in der Lage sein, die drängenden globalen Herausforderungen anzugehen.
Die aktuellen Herausforderungen, darunter die Auswirkungen von Covid-19, Konflikte wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die Folgen des Klimawandels, verdeutlichen die Dringlichkeit gemeinsamer Maßnahmen auf internationaler Ebene. Es ist entscheidend, dass Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und internationale Organisationen zusammenarbeiten, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Die Vereinten Nationen haben bereits konkrete Maßnahmen für Ziel 17 entwickelt, darunter die Stärkung öffentlicher Finanzsysteme, die Förderung nachhaltiger Handel und Investitionen, die Einhaltung von Entwicklungsmittel-Verpflichtungen und die Senkung der Überweisungskosten für Migrantinnen und Migranten. Diese Maßnahmen müssen nun konsequent umgesetzt werden, um eine nachhaltige Zukunft für alle zu gewährleisten.
Insgesamt liegt es in unserer gemeinsamen Verantwortung, Ziel 17 zu erreichen und damit den Grundstein für eine gerechtere, resilientere und nachhaltigere Welt zu legen. Nur durch eine koordinierte und konzertierte Aktion können wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sicherstellen.
Die Übersicht der 17 Ziele ist hier zu lesen
Links
Die Informationen der Vereinten Nationen zum Thema Sustainable Development Goals, SDGs findest Du hier:
Die Informationen des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung findest Du hier: