SDG 1: Keine Armut ist das erste Ziel für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goal, SDG 1) der Vereinten Nationen. Dieses Ziel ist fundamental, da Armut als eines der größten globalen Probleme angesehen wird.
Beseitigung der extremen Armut
Die Beseitigung der extremen Armut ist eines der grundlegenden und dringendsten Ziele innerhalb der globalen Entwicklungsagenda. Extreme Armut wird oft definiert als das Leben mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag, einer Schwelle, die von der Weltbank festgelegt wurde, um die Minimalbedingungen für das Überleben zu messen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vielfältige Ansätze erforderlich, darunter die Förderung wirtschaftlichen Wachstums, der Ausbau sozialer Sicherungsnetze und der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Zusätzlich ist die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, der Ausbau der Infrastruktur und eine gerechte Ressourcenverteilung entscheidend. Globale Partnerschaften und eine gute Regierungsführung sind ebenfalls unerlässlich, um die komplexen Herausforderungen der Armut effektiv anzugehen und nachhaltige Lösungen zu fördern. Diese Bemühungen müssen koordiniert auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erfolgen, um die Lebensbedingungen der am stärksten benachteiligten Menschen weltweit nachhaltig zu verbessern. Leider hat die COVID-19-Pandemie die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der extremen Armut stark beeinträchtigt und in vielen Fällen sogar um Jahre zurückgeworfen.
Soziale Sicherungsnetze ausbauen
Der Ausbau sozialer Sicherungsnetze ist entscheidend, um die Verletzlichsten in der Gesellschaft zu schützen und die extreme Armut zu bekämpfen. Soziale Sicherungsnetze umfassen Maßnahmen wie Arbeitslosenunterstützung, Renten, Kinderzuschläge und Gesundheitsleistungen, die dazu dienen, Einzelpersonen und Familien in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder persönlicher Not abzusichern. Durch die Stärkung dieser Systeme wird nicht nur das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung verringert, sondern auch die gesellschaftliche Resilienz gegenüber wirtschaftlichen Schocks erhöht. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass Regierungen in die entsprechenden Infrastrukturen investieren, Programme auf Bedürftigkeit abstimmen und den Zugang zu diesen Diensten für alle Bürger sicherstellen. Der Ausbau und die effektive Verwaltung sozialer Sicherungsnetze sind somit zentrale Säulen einer inklusiven und nachhaltigen Entwicklungsstrategie.
Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen sicherstellen
Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ist fundamental, um die Armut zu bekämpfen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diese Basisdienste sind entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität und die Ermöglichung sozialer und wirtschaftlicher Chancen für alle. Regierungen und Organisationen müssen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese essenziellen Dienste flächendeckend verfügbar und finanziell erschwinglich sind, insbesondere in unterversorgten und ländlichen Gebieten. Durch den universellen Zugang zu solchen Diensten wird nicht nur die Gleichheit gefördert, sondern auch die individuelle und kollektive Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen wie Krankheiten, wirtschaftlichen Schwankungen und Umweltveränderungen gestärkt.
Landwirtschaftliche Produktivität steigern
Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität ist entscheidend, um die Ernährungssicherheit zu verbessern und die Einkommen von Kleinbauern und landwirtschaftlichen Gemeinschaften zu erhöhen. Durch den Einsatz verbesserter Anbautechniken, den Zugang zu qualitativ hochwertigem Saatgut, Düngemitteln und modernen Technologien können Bauern ihre Erträge steigern und ihre Ressourceneffizienz verbessern. Zusätzlich ist die Bereitstellung von Schulungen und der Zugang zu Märkten wichtig, um sicherzustellen, dass landwirtschaftliche Produkte effektiv vermarktet und verkauft werden können. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die landwirtschaftliche Produktivität nachhaltig zu steigern und somit nicht nur den Lebensstandard der Landwirte zu verbessern, sondern auch zur globalen Bekämpfung der Armut beizutragen.
Infrastruktur verbessern
Die Verbesserung der Infrastruktur ist ein Schlüsselelement, um wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und die Lebensqualität zu erhöhen. Investitionen in Straßen, Brücken, Transportmittel, Energieversorgung und Kommunikationstechnologien ermöglichen es, abgelegene Regionen besser anzubinden, den Handel zu erleichtern und Zugang zu wichtigen Dienstleistungen zu schaffen. Durch den Ausbau robuster Infrastrukturen können Gemeinschaften effizienter wirtschaften, schneller auf Gesundheitsdienste zugreifen und ihre Bildungschancen verbessern. Eine gut entwickelte Infrastruktur ist daher grundlegend, um nachhaltiges Wachstum zu unterstützen und die sozioökonomische Integration aller Bevölkerungsteile zu fördern.
Gerechte Ressourcenverteilung
Eine gerechte Ressourcenverteilung ist entscheidend, um Ungleichheiten zu reduzieren und allen Menschen faire Entwicklungschancen zu bieten. Dies beinhaltet den gleichmäßigen Zugang zu Land, Kapital, Bildung und Technologie. Durch faire Verteilungsmechanismen können auch benachteiligte und marginalisierte Gruppen am wirtschaftlichen Wachstum teilhaben und ihre Lebensbedingungen verbessern. Regierungen und Organisationen müssen Politiken und Programme entwickeln, die Ressourcen effektiv und gerecht verteilen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Die gerechte Verteilung von Ressourcen ist ein zentraler Baustein, um die Grundlagen für eine stabile und prosperierende Gesellschaft zu legen.
Globale Partnerschaften stärken
Die Stärkung globaler Partnerschaften ist essentiell, um gemeinsame Herausforderungen wie Armut, Klimawandel und Ungleichheit effektiv zu adressieren. Internationale Zusammenarbeit zwischen Staaten, privatem Sektor, zivilgesellschaftlichen Organisationen und internationalen Institutionen ermöglicht den Austausch von Wissen, Technologien und Ressourcen. Diese Partnerschaften fördern den multilateralen Dialog und unterstützen die Umsetzung von nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs). Durch koordinierte Anstrengungen und gemeinsame Investitionen können globale Partnerschaften innovative Lösungen entwickeln und implementieren, die zu langfristigem Fortschritt und globaler Stabilität beitragen.
Gute Regierungsführung und Friedenssicherung
Gute Regierungsführung und Friedenssicherung sind entscheidend für die nachhaltige Entwicklung und die Bekämpfung von Armut. Transparente, rechenschaftspflichtige und inklusive Regierungen sind in der Lage, die Bedürfnisse ihrer Bürger effektiv zu adressieren, Korruption zu minimieren und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken. Die Friedenssicherung spielt eine zentrale Rolle, da Konflikte oft zu wirtschaftlicher Destabilisierung und humanitären Krisen führen. Durch die Förderung von Rechtsstaatlichkeit, den Schutz von Menschenrechten und die Unterstützung von Konfliktlösungsmechanismen können Länder eine stabile Basis für wirtschaftliches Wachstum und soziale Wohlfahrt schaffen. Diese Elemente sind unerlässlich, um eine gerechte und friedliche Gesellschaft zu fördern, in der alle Menschen ihr volles Potenzial entfalten können.
Bis 2030 dieses Ziel zu erreichen, ist so gut wie unmöglich. Gerade die ganzen Kriege spielen sehr in die Fortschritte hinein, die schon gemacht wurden. und machen diese so zunichte. Es liegt weiter an uns, unser bestes zu tun, auch wenn es politisch momentan kaum voran geht, an diesen Zielen zu arbeiten. Wichtig ist, dass man selbst versucht, diese Ziele für sich zu erfüllen, auch wenn es andere nicht tun.
Die Übersicht der 17 Ziele ist hier zu lesen
Links
Die Informationen der Vereinten Nationen zum Thema Sustainable Development Goals, SDGs findest Du hier:
Die Informationen des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung findest Du hier: